Bericht in der Berliner Morgenpost
Verfasst: 22.08.2008, 09:57
"Im Grunde hätte ich gern weitergemacht"
Freitag, 22. August 2008 02:01 - Von Sonja Vukovic
Latzhose, Brille, Bart - Peter Lustig (70) war wohl der beliebteste Lehrer im deutschen Fernsehen. 25 Jahre lang erklärte er in der ZDF-Sendung "Löwenzahn" Kindern die Welt.
Wie atmet ein Baum? Diesen Fragen geht nun Guido Hammesfahr (40) auf den Grund, der 2005 die Nachfolge Lustigs antrat. In Berlin dreht das ZDF gerade neue Folgen. Lustig, der Mann mit der Märchenonkel-Stimme hatte sich nach 203 Sendungen aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. 23 Jahre ist es her, dass Lustig der rechte Lungenflügel sowie ein Teil der Rippen und des Schulterblatts entfernt werden mussten.
Und dass "die Ärzte keinen Pfifferling mehr auf mich gaben". Sie hatten sich getäuscht, Lustig hatte den Lungenkrebs besiegt. Aber dann, vor drei Jahren, "konnte ich nicht mehr das Handwerk bringen, das ich bringen wollte", sagte Lustig gestern. Das habe ihn unglücklich gemacht. "Im Grunde hätte ich gern weitergemacht". So ganz verabschiedet hat er sich deshalb noch nicht. "Ich schreibe etwas. Für Kinder", verrät der zweifache Grimme-Preisträger. Mehr noch nicht.
Wie es ihm geht? "Fabelhaft", berichtet Lustig, als sei er verwundert, dass man ihn überhaupt nach seinem Befinden fragt. "Wann immer das Wetter es zulässt, bin ich draußen in der Natur. Es interessiert mich immer noch, wie die Dinge funktionieren." Draußen, das ist die idyllische Landschaft bei Husum (Nordfriesland), wo Lustig zusammen mit seiner dritten Frau Astrid (59) seit 2001 lebt. Und während er bastelt, räumt sie ihm hinterher: "Sie ist eine fantastische Hausfrau", schwärmt Lustig.
Auch in Charlottenburg haben die beiden eine Wohnung, weil zwei der Töchter und vier Enkelinnen an der Spree leben. Und die kämen ihn und seine Frau auch "öfter besuchen". Aber dann ist ausnahmsweise mal nicht nur Peter Lustig der Held der Kinder: "Leider basteln Mädchen ja nicht so viel."
Dafür wollte kürzlich der "Playboy" etwas von ihm wissen. "Ich dachte schon, ich müsste mich ausziehen", scherzt er. Aber seine Latzhose konnte er anbehalten. In einem Interview sollte er dafür erklären, wie Frauen funktionieren. Und das, schmunzelt Lustig, gehöre zu den Dingen auf der Welt, die er nie herausfinden konnte.
Quelle:http://www.morgenpost.de/printarchiv/le ... macht.html
Freitag, 22. August 2008 02:01 - Von Sonja Vukovic
Latzhose, Brille, Bart - Peter Lustig (70) war wohl der beliebteste Lehrer im deutschen Fernsehen. 25 Jahre lang erklärte er in der ZDF-Sendung "Löwenzahn" Kindern die Welt.
Wie atmet ein Baum? Diesen Fragen geht nun Guido Hammesfahr (40) auf den Grund, der 2005 die Nachfolge Lustigs antrat. In Berlin dreht das ZDF gerade neue Folgen. Lustig, der Mann mit der Märchenonkel-Stimme hatte sich nach 203 Sendungen aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. 23 Jahre ist es her, dass Lustig der rechte Lungenflügel sowie ein Teil der Rippen und des Schulterblatts entfernt werden mussten.
Und dass "die Ärzte keinen Pfifferling mehr auf mich gaben". Sie hatten sich getäuscht, Lustig hatte den Lungenkrebs besiegt. Aber dann, vor drei Jahren, "konnte ich nicht mehr das Handwerk bringen, das ich bringen wollte", sagte Lustig gestern. Das habe ihn unglücklich gemacht. "Im Grunde hätte ich gern weitergemacht". So ganz verabschiedet hat er sich deshalb noch nicht. "Ich schreibe etwas. Für Kinder", verrät der zweifache Grimme-Preisträger. Mehr noch nicht.
Wie es ihm geht? "Fabelhaft", berichtet Lustig, als sei er verwundert, dass man ihn überhaupt nach seinem Befinden fragt. "Wann immer das Wetter es zulässt, bin ich draußen in der Natur. Es interessiert mich immer noch, wie die Dinge funktionieren." Draußen, das ist die idyllische Landschaft bei Husum (Nordfriesland), wo Lustig zusammen mit seiner dritten Frau Astrid (59) seit 2001 lebt. Und während er bastelt, räumt sie ihm hinterher: "Sie ist eine fantastische Hausfrau", schwärmt Lustig.
Auch in Charlottenburg haben die beiden eine Wohnung, weil zwei der Töchter und vier Enkelinnen an der Spree leben. Und die kämen ihn und seine Frau auch "öfter besuchen". Aber dann ist ausnahmsweise mal nicht nur Peter Lustig der Held der Kinder: "Leider basteln Mädchen ja nicht so viel."
Dafür wollte kürzlich der "Playboy" etwas von ihm wissen. "Ich dachte schon, ich müsste mich ausziehen", scherzt er. Aber seine Latzhose konnte er anbehalten. In einem Interview sollte er dafür erklären, wie Frauen funktionieren. Und das, schmunzelt Lustig, gehöre zu den Dingen auf der Welt, die er nie herausfinden konnte.
Quelle:http://www.morgenpost.de/printarchiv/le ... macht.html